Sicherheitstraining 2015
siehe auch: Süddeutsche Zeitung im Regionalteil Landk Fürstenfeldbruck 29. April 2015
und auch : Süddeutsche Zeitung im Regionalteil Landk Fürstenfeldbruck 05. Mai 2015
Das vermutliche letzte Motorrad-Sicherheitstraining des MSC
„Wer schräg fährt, kann trotzdem sicher fahren“
Am Sonntag, den 10.05.2015, ging das Motorrad-Sicherheitstraining des Motor-Sport-Clubs FFB (MSC-FFB) im Fliegerhorst Fursty zu Ende. Der MSC hatte Anfang März zur Veranstaltung geladen und binnen kürzester Zeit hatten sich über 850 Teilnehmer verbindlich zum 21.-ten Sicherheitstraining des Vereins angemeldet. Horst Heina, der Präsident des MSC, berichtet stolz, daß sogar noch eine lange Warteliste von Teilnehmern bestand, welche nicht zum Zuge kamen bei der Platzzuteilung.
Das Sicherheitstraining des MSC bildet den alljährlichen Höhepunkt im Vereinsleben. Über 60 Mitglieder des Vereins arbeiteten tagtäglich an den ersten beiden Mai-Wochenenden Hand in Hand, egal ob als Organisatoren, Instruktoren, Assistenten, Bewirtungspersonal oder in vielerlei anderen Aufgaben, damit dieses Großereignis stattfinden konnte. Die Kameradschaft im Verein ist Spitze und nur dadurch können wir dies überhaupt leisten, lobt der Präsident seinen Mannen und Frauen. Traurig sind er und viele Mitglieder sowie viele treue Teilnehmer des Sicherheitstraining darüber, daß das diesjährige Sicherheitstraining wohl das letzte sein wird. Die Veränderung auf dem Militärgelände, wo die Veranstaltung stattfindet, zwingen wohl zur Einstellung dieser Verkehrssicherheitsübung.
Was macht das Training so attraktiv und so einzigartig ?
Am ersten Mai-Wochenende hatte der Regengott wenig Erbarmen mit den Zweirad- und Dreirad-Fahrzeugführern. Aber trotz des Regens waren bis auf wenige Ausnahmen alle Angemeldeten erschienen. Stefan, einer der Teilnehmer, ist zum ersten Mal beim Training, und ist bei Kursbeginn, kurz vor 8:00 h, ganz aufgeregt. „Mit was fangen wir an und geht das überhaupt bei dem Regen ?“ fragt er seine Instruktorin Sabine und seinen Instruktor Erwin. Sabine lächelt beruhigend und erklärt ihm, dass erstens der Regen wenig ausmacht und der Trainingsablauf einem wohl überlegtem Plan folgt. Auf drei Säulen mit 11 Stationen baut das Programm auf. Die erste Säule bildet die Fahrzeugbeherrschung. Dazu gibt es die Stationen, welche mit „Geschicklichkeitsparkour, Lenkimpuls, Bremsen und Kreisvariationen“ bezeichnet werden. Die zweite Säule imitiert das Fahren im anspruchsvollen Gelände, z.B. im Hochgebirge. Die dazugehörigen Stationen heißen „Wenden am Berg, Hoher Slalom und Brille & Banane“ und sollen u.a. helfen, die Spitzkehren und engen Kurven einfach und sicher meistern zu können durch richtige Linienwahl auf der Straße. Auch das Vertrauen in eine bewußt gesteuerte Schräglage soll damit trainiert werden. Schließlich bleiben, als dritte Säule, die Alltagsanforderungen in der Stadt und auf Landstraßen. Die Stationen heißen und trainieren das „Ausweichen, Zielbremsen und die Fahrtechnik“. Zusätzlich werden die Kenntnisse der Teilnehmer in den wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen aufgefrischt. Auch die Polizei war vertreten und gab Einblicke in die neuesten Änderungen in der Straßenverkehrsordnung, welche Autofahrer als auch Kradfahrer betreffen. Das polizeiliche Schwerpunktthema für die Motorradfahrer lautete „Fahren in der Gruppe“. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch den TÜV Fürstenfeldbruck, welcher für alle Fragen rund ums Motorrad zur Verfügung stand und die Fa. Reifen Herrmann, welche den Teilnehmer die Reparatur von Motorradreifen vorführte. Die Firmen BMW Pielmeier und Honda Evecan hatten Testmotorräder zur Verfügung gestellt, so daß jeder Interessierte auch mal andere Zweiräder testen konnte, auch solche mit voll- oder halbautomatischem Getriebe.
Solch ein intensives Training macht natürlich Hunger und Durst. Und so gab es in der Mittagspause viele Teilnehmer, die u.a. schon gespannt auf die großen Schnitzel warteten. Einige Damen des MSC sorgten für die schnelle Essens- und Getränkeausgabe. Beim anschließenden Kaffee wurden schon die ersten Erfahrungen unter den Teilnehmern ausgetauscht. Ich traf „Bine“, welche mir freudig berichtet, daß sie ihr Nässe-Trauma beim Motorrad fahren abgelegt hat. „Es ist unglaublich, was trotz des Regens alles geht; und ich fahre jetzt viel lockerer“. Claudia, eine andere Teilnehmerin, berichtete, daß sie gerne am Training teilnimmt, um ihre „Wintersteifigkeit“ abzulegen. Nach der Mittagsause geht es wieder raus zum Training. Um 17:30 h ist Schluß und Verabschiedung. Ich traf Stefan wieder. Er strahlte über das ganze Gesicht. „Ich hab‘ so viel gelernt; und jetzt macht mir das Motorrad fahren noch viel mehr Spass ! Servus, macht‘s guat und bis nächstes Jahr.“ Bleibt zu hoffen, daß es ein solches Training auch 2016 geben wird. Ein wichtiger Beitrag zur Fahrsicherheit auf unseren Straßen wäre es auf jeden Fall.
einige Mitglieder der MSC-Crew mit Präsident
in der Fahrtechnik |
Spass trotz Regens |
bei den Kreisvariationen |
Kreisbahn mit Brett als Hindernis |
unserer Instruktoren bei der immer wieder proklamierten "Blickführung"